Das Hallenser Papyrus Projekt

Die Papyrussammlung des Seminars für Klassische Altertumswissenschaften "Robertinum" der Martin-Luther-Universität Halle gehört mit ihren knapp 250 Papyri, Wachs- und Bleitafeln zu den kleinen deutschen Sammlungen. Neben wenigen aber wichtigen literarischen Papyri ( Sappho , Dionysius Thrax ) enthält die Sammlung dokumentarische Papyri verschiedenster Art hauptsächlich aus der ptolemäischen und der byzantinisch-arabischen Zeit. Das Prunkstück der Halleschen Papyrussammlung sind zweifellos die Dikaiomata , eine Sammlung von königlichen Gesetzen und Verordnungen und Auszügen aus der alexandrinischen Stadtgesetzgebung aus dem 3. Jh. v.Chr., und einige hieratische Fragmente eines einmaligen mythologischen Lexikons . Wie viele andere deutsche Papyrussammlungen wurde die Papyrussammlung Halle vor dem Ersten Weltkrieg begründet. Die damals erworbenen Objekte stammten größtenteils aus dem Deutschen Papyruskartell und wurden vom Altphilologischen Seminar der Halleschen Universität zwischen 1907 und 1913 erworben, einige Objekte stammen aus den Privatsammlungen des Halleschen Philologen Friedrich Blaß und des Halleschen Sprachforschers Friedrich Bechtel. Weitaus später kam die Privatsammlung des Berliner Pastors Julius Kurth hinzu, die von seinen Nachkommen 1992 dem Institut für Klassische Altertumswissenschaften Robertinum geschenkt wurde. Teil dieses Geschenkes waren auch die handschriftlichen und reich bebilderten Kataloge, die Kurth zu seiner Sammlung angefertigt hatte.

Wichtige Publikationen

  • Graeca Halensis (Hg.): Dikaiomata. Auszüge aus den alexandrinischen Gesetzen und Verordnungen in einem Papyrus des Philologischen Seminars der Universität Halle (Pap. Hal. 1), mit einem Anhang weiterer Papyri derselben Sammlung, Berlin 1913. (P.Hal.)
  • Arthur Mentz: Ein Schülerheft mit altgriechischer Kurzschrift. Neun Wachstafeln des Instituts für Altertumswissenschaften Robertinum zu Halle (Saale) (= Quellen zur Geschichte der Kurzschrift, Bd. 1), Bayreuth 1940.

Beteiligte

Ansprechpartner

Das Papyrus-Projekt Halle-Jena-Leipzig

An der Katalogisierung im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit Jena und Leipzig, das von der der Deutschen Forschungsgemeinschaft großzügig gefördert wurde, waren im Hallenser Projektteil folgende Personen beteiligt:

Antragsteller

  • Prof. Dr. Burkhard Meißner (2003 bis 2004)
  • Seminar für Klassische Altertumswissenschaften
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

  • Prof. Dr. Andreas Mehl (2004 bis 2005)
  • Seminar für Klassische Altertumswissenschaften
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Wissenschaftliche Mitarbeiter

  • Marius Gerhardt, M.A.
  • wiss. Mitarbeiter (DFG, August 2003 bis Juli 2005)
  • Seminar für Klassische Altertumswissenschaften
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • marius.gerhardt@web.de