P.Köln Inv. 21351 + 21376


Textdaten

Verweis
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Inventarnummer
P.Köln Inv. 21351 + 21376

Titel
Sappho

Erhaltung
fragmentarisch

Erhaltung
Reste von zwei aufeinander folgenden Kolumnen, die etwas oberhalb der Mitte auf einer Länge von ca. 2 cm direkten Kontakt miteinander haben und an dieser Stelle ein Interkolumnium von ca. 1 cm zeigen. Im unteren Bereich sind die Kolumnen durch einen schmalen Riss im Papyrus voneinander getrennt.
Die erste Kolumne ist im oberen Bereich vollständig verloren. Zunächst werden drei Zeilenenden mit Interkolumnium sichtbar. Es folgen im Abstand von 0 bis 2 Zeilen Reste von 12 Zeilen, die bis zum Kolumnenende reichen. Rechts ist partiell ein Rand von bis zu ca. 2 cm, unten ein Rand von bis zu ca. 3 cm erhalten, links ist die Kolumne unvollständig.
Die zweite, mit 21 Zeilen beschriebene Kolumne ist in ihrer ganzen Länge vollständig. Der obere Rand beträgt ca. 1,5 cm, der untere ca. 3 cm. Links ist im oberen Bereich bis zum erhaltenen Teil des Interkolumniums Rand sichtbar, rechts sind nur die zweite und dritte Zeile bis zum Rand erhalten.
Die Schrift in dieser Kolumne ist nur bis zur achten Zeile mit derjenigen in der ersten Kolumne identisch. Hier endet der Sapphotext. Die Zeilen 9 bis 21 dieser Kolumne sind in einer anderen Schrift mit einem unbekannten lyrischen Text beschrieben.
Ein kleines, nach allen Seiten unvollständiges Fragment von 0,5 x 2.0 cm mit fünf Zeilen dürfte der ersten Kolumne angehören.

Textart
literarisch

Textthema
Dichtung

Schrift
griechisch

Sprache
Griechisch

Inhalt
Zwei Gedichte Sapphos. Das erste Gedicht des Kölner Papyrus hat den Nachruhm der Dichterin zum Thema. Sie stellt sich vor, dass sie nach dem Tod ebenso geehrt sein wird wie im Leben. Gedanken an den Tod und der damit verbundenen Ehre (Vv.7-8) sind eingerahmt von Lebensäusserungen (Vv.6 und 9), die in dem Bild der Harfe spielenden und singenden, zum Schluss die Muse apostrophierenden Dichterin gipfeln (Vv.10-11). Im zweiten Gedicht apostrophiert Sappho zunächst die Mädchen ihres Kreises. Dann zählt sie detailliert die Symptome ihres Alterns auf. Schliesslich tröstet sie sich mit der resignierenden Feststellung, dass man als Mensch nicht vom Alter verschont bleibt, was sie mit dem mythologischen Exemplum von der unglücklichen Liebesbeziehung zwischen Eos und Tithonos belegt.

Bestimmungsort
keine Angabe bekannnt

Bestimmungsgau
keine Angabe bekannnt

Datierung
3. Jh. v. Chr.

Datierung
Die Schrift der ersten Kolumne und der ersten acht Zeilen der zweiten Kolumne, in der die Sappho-Gedichte geschrieben sind, ist eine Buchschrift des frühen dritten Jahrhunderts nach Chr. mit "epigraphischen" Buchstabenformen bei Epsilon, Zeta und Ypsilon und einmal kursivem Omega wie im Timotheos-Papyrus. Ähnlich ist die Schrift eines bei Turner-Parsons GMAW 52 abgebildeten anonymen Tragödienpapyrus (P.Hib I 4 = TrGF II 625).

Tinte
schwarz

Kolumnenzahl
2

Zeilenzahl
15, 8

Kolumnenhöhe :
12.2 cm

Schriftart
Buchschrift des frühen dritten Jahrhunderts vor Chr. mit "epigraphischen" Buchstabenformen bei Epsilon, Zeta und Ypsilon und einmal kursivem Omega wie im Timotheos-Papyrus.

Schriftrichtung
parallel zur Faser

Gliederungszeichen
Der Schreiber verwendet elidierende und assimilierende Schreibweise ohne Akzente und Lesezeichen. Die zweizeiligen Strophen sind durch Paragraphoi voneinander getrennt.

Seitenfolge
Verso unbeschrieben

Editio princeps
Gronewald, M.-Daniel, R., Sappho, in: Kölner Papyri (P. Köln). Band 11, hrsg. von C. Armoni et al., Paderborn-München-Wien-Zürich, 2007,
(Papyrologica Coloniensia. Vol. VII/11) 1-11.

Referenzwerke

Literatur
P.Köln XI 429, S. 1

Editoren
Gronewald, M.
Daniel, R.

Publikationsnummer
publiziert P.Köln XI 429

Bearbeiter
Lundon

Statische URL
https://papyri.uni-leipzig.de/receive/KlnPapyri_text_00000040